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Vaginismus, Vulvodynie, Dyspareunie... WAS IST WAS?

Wie heisst es so schön: Sex ist die schönste Nebensache der Welt! Ich konnte diesen Satz sehr lange nicht verstehen, weil es für mich immer das Gegenteil war: sehr schmerzhaft und verkrampft. Ich hörte einmal den Begriff 'wenn Liebe weh tut' und finde das so unfassbar passend zu diesen Krankheitsbildern, die ich nachfolgend vorstellen werden.


Schmerzen im Zusammenhang mit sexueller Aktivität werden unter dem Begriff Dyspareunie zusammengefasst. Vaginismus und Vulvodynie sind also spezifische Formen davon. Manchmal ist es auch sehr schwierig, die Erkrankungen klar voneinander abzugrenzen.


Dyspareunie

Dyspareunie ist eine sexuelle Funktionsstörung. Es treten Schmerzen während oder unmittelbar nach dem Geschlechtsverkehr auf. Übrigens kommt dieser Begriff aus dem Griechischen und bedeutet 'falscher Bettgenosse'. Dyspareunie wird in oberflächliche und tiefe Dyspareunie unterteilt. Es wird je nach Frau untersucht, ob es oberflächlich wie Entzündungen, Vulvodynie, Hautkrankheiten wie Lichen, usw. ist oder ob es sogar eine tiefe Dyspareunie wie Endomentriose, Tumor, Zyste, usw. ist. Die Schmerzen werden als Brennen, Stechen, Krämpfe, einschneidendes Empfinden oder Jucken beschrieben. Die Ursache kann auch hier körperlich oder psychisch sein und tritt meistens in Kombination auf.


Vaginismus

Vagnismus ist eine wiederkehrende, willkürliche, reflexartige Anspannung der Beckenbodenmuskulatur. Es wird nicht willentlich angespannt und ist auch nicht beeinflussbar. Es löst ein reflexartiges Zusammenziehen der Scheidenmuskulatur aus, sodass dann nur schwierig oder gar nicht eingeführt werden kann. Je mehr man also versucht, etwas einzuführen, und man spürt den Schmerz, desto stärker wird der Effekt im Gedächtnis gespeichert. Der Schmerz beim Vaginismus ist verkrampfend wie ein Knäuel, stechend, allenfalls auch ein Gefühl eines Messerstichs. Wie ich den Vaginismus erlebt habe, hörst du in Episode 2.


Vulvodynie

Mit Vulvodynie sind Schmerzen im äusseren Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane gemeint. Also zum Beispiel ein Dauerschmerz an den Schamlippen, der Klitoris, dem Scheideneingang oder am Damm. Oft können Frauen mit Vulvodynie den Beckenboden weder richtig an- noch entspannen. Und äsusere Einflüsse wie Lotions, Slipeinlagen, Antibiotika und so weiter begünstigen die Schmerzen.


Neben diesen drei Krankheitsbildern gibt es natürlich noch unzählige Abzweigungen, wie zum Beispiel die vaginale Atrophie, Scheidentrockenheit, Lichen Sclerosus, Hautkrankheiten und viele weitere. Anhand dieser Erklärungen kannst du deinen Schmerz vielleicht besser einem Krankheitsbild zuordnen. Finde heraus, wann du welche Schmerzen spürst. Am Anfang fand ich es extrem schwer, meine Schmerzen zu lokalisieren, bis ich ganz aufmerksam registriert habe, wo und wann es schmerzt. Ich habe dafür eine Art Schmerz-Tagebuch erstellt. Je genauer du die Ursache der Schmerzen findest, desto genauer kann die Heilung auf dich abgestimmt werden.




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