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Vaginismus Schmerzen: Wie wenn jemand ein Messer in mich rammen würde! [meine Erfahrungen]

Autsch! 🥵 Vaginismus ist echt ein fieser Begleiter! Aber was, wenn diese Dysfunktion dich vor etwas schützt? 🙏🏻 In diesem Blogbeitrag berichte ich davon, wie mich der Vaginismus in meinem Alltag begleitet hat - und ich verrate dir, wie ich damals den Schmerz wahrgenommen habe 🙅🏻‍♀️


Ich werde oft darauf angesprochen, wie es kommt, dass ich heute ohne Scham - und wie es wohl den Anschein macht, auch ohne Mut - über Vaginismus sprechen kann. Ja sogar mit Gesicht!


Ganz ehrlich? Auch ich muss dafür jedes Mal sehr viel Mut und Überwindung aufbringen. Aber ich habe etwas immer im Hinterkopf: Ich konnte den Vaginismus bei mir heilen und das wünsche ich mir für jede Betroffene da draussen auch. Zudem habe ich mich diesem Tabu angenommen und bin dabei, es zu brechen. Diese Seelenaufgabe wurde mir zugetragen und ich könnte nicht dankbarer dafür sein.


Heute geht es ums Thema, wie ich den Vaginismus bei mir entdeckt und gespürt habe und wie es sich anfühlt: Ich ich habe mit 12-13 Jahren meine Periode bekommen und von da an hat sich der Glaubenssatz ‘Frausein tut weh.’ verinnerlicht. Von Freundinnen und Bezugspersonen hört man in dieser Zeit ständig, wie die Mens mit Schmerzen verbunden ist.


Kurz darauf wollte ich einen Tampon verwenden, weil ich mit einer Freundin nach Italien reisen durfte. Ein Haus mit Pool und allem. Ab zur Toilette und Tampon einführen; Fehlanzeige! Der Tampon konnte nicht in meine Vagina eingeführt werden, auch nach 4, 5, 6 Versuchen blieb da diese Wand. Ich habe es an unterschiedlichen Tagen und mit diversen Techniken probiert, ja sogar den Beipackzettel habe ich zur Hand genommen. Ich dachte, dass dieser Beipackzettel nur für mich geschrieben wurde…


Die Schmerzen, der gestoppte Atem und die Angst haben mich ab diesem Tag begleitet - quasi in mein Hirn eingebrannt. Ich konnte die Sache gut verdrängen und habe einige Jahre das Interesse an Tampons verloren. In der Ausbildung, da war ich etwa 16 Jahre alt, hatten wir Schwimmunterricht und erst da wurde das Tampon-Gate wieder akut. Am Schwimmunterricht konnte ich mind. 1x pro Monat nicht teilnehmen.


Während die Jahre vorbeiziehen, kamen unheimliche Selbstzweifel auf. Ich hatte zu einem gewissen Zeitpunkt keinen Selbstwert mehr meinem Körper gegenüber. Ich fand mich hässlich. Ich konnte mich nicht nackt anschauen und habe mich mit allen Mitschülerinnen verglichen - die ganz normal jede Woche beim Schwimmunterricht teilgenommen haben.


Gegen aussen war ich immer noch die fröhliche Nora, die alle kannten. Die Minderwertigkeitsgefühle konnte ich wunderbar verstecken und lebte tagein und tagaus mit einem Geheimnis, dass sich später als Vaginismus entpuppte. Es fühlte sich so an, als würde ich mein ganzes Umfeld anlügen und nicht die ganze Nora-Wahrheit erzählen.


Nach den ersten erfolglosen gynäkologischen Untersuchen, bei denen ich von meinem Problem erzählt habe, aber einen abwertenden Spruch zurückerhalten habe. Auch der erste Freund, das erste Mal - alles fand irgendwie statt, mit höllischen Schmerzen, sodass ich heute nicht mehr genau weiss, ob und wann dieses erste Mal überhaupt stattgefunden hat.


Ich begann zu recherchieren und blieb damit alleine. Ich bin komisch. Ich bin wertlos. Ich bin unfähig für die natürlichste Sache der Welt. Das waren meine Gedanken. Keine Frauenärztin konnte mir weiterhelfen und hat mich mit ‘trink Alkohol oder entspanne dich mal’ abgewunken. Erst viele Jahre später bin ich auf den Begriff Vaginismus gestossen und habe mich sofort darin wiedergefunden.


Wer denkt, nach diesem ersten Zusammenkommen mit dem Begriff Vaginismus war’s getan, hat weit gefehlt. Es dauerte über 20 Jahre, bis ich den Ernst der Sache verstanden habe und den Vaginismus hinter mir lassen konnte.


Nun… wie fühlte sich der Vaginismus bei mir an? Bitte beachte, dass dies mein Empfinden ist, meine Erfahrung und mein Schmerzbeschrieb. Der muss nicht auf dich zutreffen. Bei mir fühlte es sich an, als würde jemand ein übergrosses Messer in meine Vagina einführen. Zuerst ist es ein verkrampftes Röhrengefühl, wie ein ganz schlimmer Krampf am Unterschenkel und dann folgt das Messer, was gefühlt die ganze Vagina aufschlitzt und zerreisst. Nach dem Versuch des Eindringens blieb ein Brennen übrig.




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